Viele moderne Geräte strahlen blaues Licht aus, insbesondere Smartphones, Tablets und Computerbildschirme. Mittlerweile ist weithin bekannt, dass dieses blaue Licht schlecht für den Schlaf ist - aber warum? Und wie können wir damit umgehen?
Das menschliche Auge reagiert auf Licht. Das Gehirn interpretiert die Wellenlängen des Lichts und sendet entsprechende Signale an den Körper. Blaues Licht signalisiert Tag, was das Einschlafen, und damit das Aufstehen am Morgen, erschwert.
Wir reagieren daher auf das blaue Licht ähnlich wie auf Stresshormone: mit Wachsamkeit, Aufnahmebereitschaft und Unruhe. Zum Einschlafen ist dieser Zustand alles andere als optimal, insbesondere bei Menschen, die bereits mit Schlafstörungen vorbelastet sind.
Blaues Licht stört den Schlaf
Der Großteil unserer Gesellschaft ist Abend für Abend mit blauem Licht konfrontiert. Das bedeutet, dass Augen und Gehirn nicht richtig in der Lage sind, sich zu entspannen. Ist der Schlafrhythmus, oder die Schlafqualität, nachhaltig gestört, reichen die Folgen von Bluthochdruck und Kopfschmerzen bis zu einer Vielzahl, teilweise schwerwiegender, Fehlfunktionen (z.B. des Immunsystems).
Wer also abends direkt vor dem Einschlafen Mobiltelefon, Tablet oder Computer benutzt, kann der Qualität seines Schlafs erheblich schaden. Auch Umgebungslichter können eine Rolle spielen: Viele Straßenlaternen senden blaues Licht aus, was besonders in urbanen Gebieten ein Problem sein kann (Lichtverschmutzung). Menschen, die in städtischen Gebieten leben, sind unter anderem deswegen häufiger von Schlafstörungen betroffen, als Menschen in ländlichen Gebieten.
Blaues Licht verringern oder vermeiden
Es gibt viele Möglichkeiten, diese negativen Auswirkungen abzumildern bzw. zu vermeiden: Räume können vollständig verdunkelt werden. Die Helligkeit von Geräten kann verringert, Umgebungslichter können abgeschaltet werden. Viele Geräte verfügen mittlerweile über Einstellungen, die den Anteil des blauen Lichts reduzieren, andernfalls können spezielle Brillen mit Blaulichtfilter ebenfalls helfen. Den erholsamsten und gesündesten Schlaf erzielt man jedoch, wenn man den Kontakt mit Bildschirmen und blauem Licht vor dem Schlafengehen (mindestens 1h vorher) komplett vermeidet.
Die Dauer von einer Stunde einzuhalten fällt vielen unserer Klienten anfangs schwer. Hier kann man sich leicht helfen, indem man mit einer kürzeren Dauer (z.B. 15 Minuten) beginnt, und die Geräte jeden Tag ein paar Minuten früher aus der Hand gibt bzw. ausschaltet. Die gewonnene bildschirmfreie Zeit kann mit, Gewohnheiten befüllt werden, die gutem Schlaf zuträglicher sind, wie z.B. Lesen, Hörbücher, Dehnen, Yoga, etc.