Zusammenfassung und Recherche Hanna E., Betroffene.
Was ist das Borderline-Syndrom?
Das Borderline-Syndrom (emotional instabile Persönlichkeitsstörung) ist eine schwere psychische Erkrankung, die mit unbezwingbaren und intensiven Emotionen einhergeht. Stimmungsschwankungen, Wutausbrüche, Schwarz-Weiß-Denken und ein chronisches Gefühl der Leere stehen an der Tagesordnung. Die Weltgesundheitsorganisation grenzt zwei Typen voneinander ab. Den impulsiven Typ, der sich, wie der Name schon sagt, durch Impulsivität und schwankende Laune auszeichnet und den Borderline-Typus, der durch sein gestörtes Selbstbild und durch sein instabiles Beziehungsleben gekennzeichnet ist.[1]
Um all diese Symptomatiken zu kompensieren, entwickeln Personen, die am Borderline-Syndrom erkranken, verschiedenste Methoden, wie: selbstverletzendes Verhalten, Drogenkonsum, übermäßigen Alkoholkonsum und Süchte. Es gibt noch viele andere Vorgehensweisen. Nicht selten unternehmen die Erkrankten auch Suizidversuche oder drohen Suizid an [2]
Die Diagnose wird mit Hilfe von ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) gestellt.
Mindestens drei der folgenden Merkmale müssen zutreffen:
- „Deutliche Tendenz, unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln (fehlende Impulskontrolle)“
- „Deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden“
- „Neigung zu Wutausbrüchen oder Gewalt mit Unfähigkeit das impulsive Verhalten zu kontrollieren“
- „Schwierigkeiten, Handlungen beizubehalten, die nicht sofort belohnt werden“
- „Unbeständige Launen, Stimmungsschwankungen, Gefühlsschwankungen (Affektinstabilität)“[3]
Mindestens zwei der folgenden Borderline spezifischen Merkmale müssen zutreffen:
- „Störung und Unsicherheit des Selbstbildes, der persönlichen Ziele und Vorlieben (auch sexuell)“
- „Neigung sich in intensive, aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge emotionaler Krisen“
- „Übertriebene Bemühung, ein Verlassenwerden zu vermeiden“
- „Selbstverletzendes Verhalten, Suiziddrohungen und Suizidversuche“
- „Anhaltendes Gefühl von Leere“[4]
Dennoch gibt es zu beachten, dass nicht alle Personen mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung, alle Merkmale in sich tragen. Personen mit einer Borderline Störung haben oft noch zusätzliche Erkrankungen, wie Angststörung, ADHS, Depression oder posttraumatische Belastungsstörung.[5]
Wie entsteht Borderline?
Es gibt verschiedene Faktoren, die diese Art von Persönlichkeitsstörung begünstigen:
- „Vererbung“
- „Traumatische Erlebnisse“
- „Störungen im Gehirn“
- „Emotionale Vernachlässigung“
- „Bindungsängste“[6]
Kann das Borderline-Syndrom mit Hilfe von Neurofeedback behandelt werden?
Mit Neurofeedback können Normabweichungen im frontolimbischen System behandelt werden, wie z. B. die Hyperaktivität der Amygdala (ein Teil des limbischen Systems des Gehirns). Die Amygdala ist zusammen mit dem Hippocampus für Emotion und Gedächtnis und für Angst verantwortlich. Durch die zu hohe Aktivität dieser Gehirnregionen ist die emotionale Verarbeitung gestört. Außerdem ist durch die Störung im Frontalhirn und im Frontallappen die Impulssteuerung erschwert.[7] Mit Hilfe von Neurofeedback lernen die PatientInnen ihre Emotionen in den dafür vorgesehenen Hirnregionen zu steuern und Impulse zu regulieren.[8]
Wien, am 01.02.2022
Hanna E. Betroffene
Quellen:
[1] https://tww-berlin.de/kliniken/krankheitsbilder/borderline [Zugriff: 23.2.2022]
[2] ebd. [23.2.2021]
[3] https://tww-berlin.de/kliniken/krankheitsbilder/borderline [Zugriff:23.2.2022]
[4] ebd. [23.2.2022]
[5] https://www.oberbergkliniken.de/krankheitsbilder/borderline [23.2.2022]
[6] https://tww-berlin.de/kliniken/krankheitsbilder/borderline [23.2.2022]
[7] https://ichi.pro/de/ein-wissenschaftlicher-blick-auf-die-borderline-personlichkeitsstorung-163816757851212 [23.2.2022]
[8] https://www.zi-mannheim.de/fileadmin/user_upload/downloads/institut/KuM- PM_2016/2016 1213_PM_KFO.pdf [3.2.2022]