Einfache koordinative Übungen zur Steigerung der Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Lernfähigkeit für Kinder und Erwachsene
All die Eindrücke in unserer heutigen, schnellen digitalisierten Welt verlangen unserem Gehirn einiges ab. Die positive Wirkung von Bewegung auf die kognitive Leistungsfähigkeit ist vielfach nachgewiesen. So werden mittels koordinativer Übungen verschiedene Hirnareale angesprochen, um neuronale Verbindungen (Synapsen) entstehen zu lassen. Dazu eignet sich besonders das Jonglieren, denn dabei werden zusätzlich Stresshormone abgebaut.
Für die folgenden Übungen werden 2-3 Jonglierbälle benötigt (ersatzweise können auch z. B. mit Reis befüllte, verknotete Socken verwendet werden). Es geht bei den Übungen nicht um Perfektion, sondern um den Lernprozess, bei dem neue neuronale Verbindungen geschaffen werden sollen. Sobald Bewegungen perfekt, automatisiert ablaufen, werden keine neuen neuronalen Verknüpfungen mehr erzeugt. Dann muss der Schwierigkeitsgrad der Übung erhöht werden, um einen weiteren Lernprozess zu starten.
Übungen mit einem Ball
Übung 1
Hüftbreit hinstellen und einen Jonglierball in die rechte Hand nehmen. Zu Beginn den Ball in einem schönen Bogen von der rechten in die linke Hand werfen, dann zurück von der linken in die rechte Hand.
Übung 2
Im nächsten Schritt wird der Ball einmal mit der rechten Hand gerade in die Luft geworfen und mit der rechten Hand wieder gefangen. Dann wird er von der rechten in die linke Hand geworfen und im Anschluss mit der linken Hand einmal gerade in die Höhe geworfen, dann wieder von der linken in die rechte Hand etc.
Übungen mit zwei Bällen
Übung 1
Hüftbreit hinstellen und einen Jonglierball in jede Hand nehmen. Nun den Ball von der rechten in die linke Hand werfen und sobald der Ball in der Luft ist den anderen Ball von links nach rechts werfen. Es ist darauf zu achten, dass beide Bälle gleich hoch fliegen.
Übung 2
Hüftbreit hinstellen und wiederum einen Ball in jede Hand nehmen. Nun werden beide Bälle gleichzeitig in die Höhe geworfen und mit derselben Hand wieder gefangen. Beim nächsten Wurf werden die Unterarme verkreuzt (rechte Hand ist oben) und die Bälle werden mit der jeweils gleichen Hand wieder gefangen. So wird der Ball auf der rechten Seite mit der linken Hand gefangen und umgekehrt. Beim nächsten Wurf werden die Hände wieder entkreuzt und der Ball wird auf der rechten Seite mit der rechten Hand und auf der linken Seite mit der linken Hand gefangen. Beim nächsten Wurf werden die Arme wieder verkreuzt, diesmal ist die linke Hand oben. Wichtig ist hier, dass ein Ball immer auf der rechten Seite und der andere auf der linken Seite bleibt.
Übung mit 3 Bällen
Klassisches Jonglieren:
Wiederum hüftbreit hinstellen, diesmal werden zwei Bälle in die starke Hand genommen, und einer in die schwächere Hand. Nun wird der vordere Ball aus der starken Hand diagonal in die Luft geworfen und im Anschluss der Ball aus der schwachen Hand unter dem Ball durch diagonal geworfen. Der erste Ball wird mit der schwachen Hand gefangen. Nun wird der zweite Ball aus der starken Hand geworfen und der Ball aus der schwachen Hand mit der starken Hand gefangen.
Um die Bewegung zu erlernen kann zunächst auch mit Jongliertüchern gearbeitet werden, da diese langsamer fliegen.
Viel Erfolg!
Ihr Team Neuron
Lea Baumgartner, MSc